10 Jahre Prepaid Discounter bzw. wie sich die Prepaid-Tarife entwickelt haben

Es war im Jahr 2004 eine Sensation, als Tchibo mit einem eigenen Prepaid-Tarif zum Preis von 35 Cent je Minute in alle Inlandsnetze startete. Bei den anderen Anbietern zahlte man zu jener Zeit mehr als das doppelte. In den Folgejahren nahm die Zahl der Prepaid-Anbieter beständig zu und die Preise fielen bis ins Jahr 2012, beim günstigsten Anbieter auf 5 Cent je Minute in alle Netze.

Seit 2012 ist allerdings was den Minutenpreis betrifft kaum noch Bewegung, weder nach oben, noch nach unten. Bei den meisten der mehr als 50 Prepaid Karten auf dem deutschen Markt zahlt man im Inland 9 Cent die Minute.

Eine deutliche Preisbewegung ist beim Minutenpreis in den kommenden Jahren nicht zu erwarten. Hintergrund ist auch hier, ebenso wie im Mobilfunkgesamtmarkt das veränderte Nutzungsverhalten.

Torsten Leidloff (Chefredakteur clever-telefonieren.de)

Hat man früher kurz angerufen, wenn man sich treffen oder gemeinsam was unternehmen wollte erfolgt dies heute oft per WhatsApp, sprich Messanger oder über soziale Medien, wie Facebook.

Damit verliert die Gesprächsminute an Bedeutung. Deutlich wichtiger werden die Kosten für mobiles Internet. Dem haben auch alle Prepaid Anbieter Rechnung getragen und bieten entsprechende zubuchbare Optionen an.

2013 nutzten laut statista mehr als 30% der Bundesbürger eine Prepaid-Karte anstatt eines Laufzeitvertrages.

Allerdings sieht man bei immer mehr Prepaid Anbietern, dass entsprechende Optionen, wie z.B. Smartphone oder Allnet-Optionen nur bei Wahl des Lastschriftverfahrens angeboten werden.

Auch ansonsten verkomplizieren die Optionen das Prepaid-Prinzip eher, da es durchaus mal vorkommen kann, dass nicht genug Guthaben auf der Prepaid Karte ist. Dann kann eine Option nicht gebucht werden. In den meisten Fällen wird diese dann deaktiviert, bis wieder genug Guthaben auf der Karte ist. Solange zahlt man aber die Kosten des zugrundeliegenden Prepaid Tarifs. Speziell bei mobilem Internet kann dies bei Preisen zwischen 6 und 99 Cent je MB ins Geld gehen.

Folglich muß man, wenn man keine automatische Einstellung, wie Lastschrift, oder automatische Aufbuchung wählt immer drauf achten, dass auch genug Guthaben auf der Karte ist.

In der Vergangenheit war der Mehraufwand für eine Mehrzahl der Nutzer durchaus gerechtfertigt. Musste man sich doch nicht an einen langen Vertrag binden.

Aber auch bei den Laufzeitverträgen ist die Zeit nicht stehen geblieben. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl Laufzeitverträge mit einer Mindestvertragslaufzeit von 30 Tagen. Das entspricht in der Dauer auch dem üblichen Zeitraum zubuchbarer Optionen. Zudem sind die preislichen Unterschiede zwischen Discountangeboten mit Laufzeit von 30 Tagen und Prepaid Optionen nicht mehr allzu groß. Zum Teil sind diese (kurz laufenden) Vertragstarife auch günstiger als die Prepaid Optionen.

Aufgrund dieser Entwicklung gehen wir davon aus – und bei einigen, als Prepaid Discountern gestarteten Anbietern, ist die Entwicklung bereits zu sehen – dass die Zahl der Vertragstarife ohne lange Laufzeiten zunimmt und immer mehr bisherige Prepaid-Kunden in diese Tarife wechseln.

Über uns:

clever-telefonieren.de beobachtet und berichtet seit 1998 über die Entwicklungen auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt und vergleicht die Internet -, Festnetz – und Mobilfunk-Tarife auf dem deutschen Markt.

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